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HIER STELLEN WIR MONATLICH
EINE BESONDERE DAGUERREOTYPIE VOR
Unbekannter Daguerreotypist
Porträt eines Mannes mit Buch
1/4-Platte (koloriert) unter Metallpassepartout
Lederbezogenes Etui
Deckel innen mit rotem Samt ausgefüttert
England, um 18481850
Etuiabmessungen: 121 x 96 x 22 mm
Literatur: Spiegelbilder.Europäische und amerikanische Porträtdaguerreotypie, Chemnitz 2007, S. 44
Sammlung May und Jochen Voigt
Die großen Schwierigkeiten beim Kolorieren ließen den Daguerreotypisten L. E. Uhlenhut 1849 folgende Empfehlung aussprechen: Da das Auftragen der Farbe besondere Uebung und Fertigkeit voraussetzt, die nicht Jeder, der sich mit dem Typiren beschäftigt, besitzt, und man auch leicht hierbei das gehörige Maß zu überschreiten, und den Effect des Bildes zu vernichten Gefahr läuft, eigentlich aber doch nie Harmonie zwischen Farbe und Zeichnung wird hervorbringen können; so wäre es wohl zu rathen, das Coloriren ganz bei Seite zu lassen. (1) Uhlenhuts Befürchtungen sind bei diesem Stück nicht angebracht, denn es lässt sich nur mit Superlativen beschreiben. Die Durchzeichnung von Licht und Schatten ist unübertroffen, die Schärfe der Details nicht zu überbieten und die Kolorierung zart und abgestuft. Von geradezu mikroskopischer Feinheit erscheint die Akzentuierung von Knöpfen und Uhrkette mit Muschelgold. Die Verarbeitung der Pigmente und Goldfarbe musste deshalb mit feinsten und sehr spitzen Pinseln erfolgen, wie sie noch heute für Aquarellierzwecke aus Rotmarder- oder Fehhaar hergestellt werden.
(1) Uhlenhut, L. E.: Praktische Anweisung zur Daguerreotypie. Nach den neuesten Verbesserungen in möglichster Vollständigkeit dargestellt. Quedlinburg, Leipzig 1849 (1. Auflage 1845), S. 30.
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